Freitag, 3. Juli 2009

Schon mal Zebras kotzen sehen?


Dieses hier würde, wenn es dürfte. Stattdessen soll es der Schönheit auf dem Lederimitat-Sitzmöbel wohl aus der Hand fressen.

Warum das Mädel die alte Doppelripp-Schiesser von einem ihrer Kerle aufträgt, weiß nicht mal das Zebra. Wahrscheinlich hat der Kreative einfach nur die alte Reklame-Regel beherzigen wollen: Tiere und Sex verkaufen immer. Oder die Dame hat ein Nickerchen gemacht und wurde jäh vom Zebra geweckt, das mal Gassi musste.

Was das alles mit Alcantara zu tun haben soll? Keinen blassen Schimmer. Vielleicht hilft ja der erklärende Text. Aber auch der ist dermaßen verquast, dass einem nichts mehr einfällt. "Bullshit-Bingo" haben wir das früher genannt.

Also, mit dem Sofa wird das Aussergewöhnliche alltäglich, wie uns die Headline philosophelnd weismachen soll. Aber, wer will denn jeden Tag schmutzende Tiere in seiner Wohnung und diese dämliche Hochsteckfrisur auf'm Sofa haben?

Suchen wir weiter nach Antworten in der Body Copy. Hier durfte jeder, also der Chef, seine Frau und der Werbeleiter, seinen Lieblingsproduktvorteil los werden. Gekrönt von einem Slogan, der dann die Headline noch mal mit weniger Worten wiederholt.

Und so was setzen die ausgerechnet der Einkommens- und Geschmackselite der Architectual Digest-Leser vor, aus der mir die Anzeige gestern im Wartezimmer eines Arztes meines Vertrauens entgegen sprang.


Auf einem weiteren Motiv sehen wir eine andere Kunstlederliebhaberin. Diesmal ohne Hochsteckfrisur aber offensichtlich besoffen. Was uns Gesichtsausdruck und die kreisenden Planeten nahe legen wollen.

Wer diese Anzeigen verbrochen hat konnte ich leider auf die Schnelle nicht rausfinden. Aber, liebe Sofa-Werber von Alcantara in Milano, wenn ihr mal wieder Lust habt einen Teil eures sauer erkämpften Werbebudgets zum Fenster raus zu schmeißen, hier ist meine Kontonummer:

Andreas Wiehrdt
Kto.:410157210
BLZ: 38070724
Deutsche Bank


Mittwoch, 1. Juli 2009

Chanel zu Besuch bei den Waltons


Hier da schwirrt sie schon im Web rum, die neue Kampagne für die Kollektion Herbst/Winter 2009 von Chanel. Wie man liest war Karl (der Große) Lagerfeld persönlich am Auslöser und steckte sich die Location-Gebühr für sein Haus in Vermont auch gleich selbst ein.

Herausgekommen ist ein durchaus interessanter Look, der ein wenig Amish-Feeling aufkommen lässt. Sepia wäre nicht schlecht gewesen.

"Gute Nacht John-Boy!" - "Gute Nacht Karl!"


Dienstag, 30. Juni 2009

Strellson-Kollektion HW09 exklusiv für's iPhone


Meines Wissens erstmalig präsentiert ein großes Modeunternehmen seine Kollektion exklusiv und als Preview nur auf dem iPhone. Zusammen mit einer speziell für's iPhone optimierten Kampagne. Einfach www.strellson.com vom iPhone aufrufen - dann geht's zur iPhone Version.



Eine, wie ich finde, clevere Idee, da die Zielgruppen von Apples iPhone und Strellson durchaus eine große Schnittmenge aufweisen. Mal sehn, wer's als erster nachmacht.

Idee und Umsetzung stammen von coma2 e-branding, die schon seit vielen Jahren innovative Lösungen in den digitalen Medien für die Fashion- und Lifestyle-Industrie entwickeln.


Montag, 29. Juni 2009

Messerscharf


Gerade machen mich die Besserwerbeblogger aus Düsseldorf auf eine kürzlich in Cannes ausgezeichnete Kampagne für Wüsthoff aufmerksam, die mit genau so verblüffend neuer Optik für deren Luxusschneidgeräte wirb, wie es die vielgerühmte und Clio-gewinnende Kampagne für WMF schon tat.


Interessant finde ich, dass beide Messerschmieden eine eigene sehr ästhetische aber doch schockierende Bildsprache gewählt haben, um für Ihre Edelmesser zu werben. Damien Hirst lässt grüßen. Und, dass beide Kampagnen aus Fernost stammen. Die für Wüsthoff aus der Agentur Ogilvy & Mather Bangkok, die für WMF von Leo Burnett & Arc Worldwide Thailand. Und doch sind zwei völlig verschiedene Bildideen herausgekommen, die beide auf Ihre Art arbeiten.


Damien Hirsts berühmtes Schaf

Welche Kampagne besser ist, vermag ich nicht zu sagen. Freue mich aber über Kommentare der geneigten Leser.

Warum ich hier über Messer und nicht über Mode schreibe? Na, Messer in dieser Preisklasse sind doch auch Lifestyle-Produkte und lernen kann man schließlich auch aus anderen Produktkategorien und Märkten.